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still close, Video, Dauer: 03:35 Min., PAL 4:3, Ton: Linda Perthen, 2013



Jalousien und Einfahrtstore, automatisiert und fernbedienbar, verschließen und öffnen bedachtsam das
vertraute Heim. Ein leises Quietschen und Knarren raunt durch die Wohnsiedlung, als hätten Rollläden
und Zäune ein eigenes Leben. Dahinter offenbaren sich Fassaden, Gitter, Garagentore und weitere Jalousien.
Nebenan – eine Bewegung, ein Licht, ein Flackern – jedoch ist es nur ein Flachbildfernseher mit leblosem Screen.
Der Kurzfilm STILL CLOSE hält die Absurdität, von scheinbarer Nähe und gleichzeitiger Distanz, einer Wohnsiedlung
in filmischen Sequenzen fest. Der Titel des Videokunstprojektes ist bereits Programm: CLOSE steht für Nähe und
Verschluss zugleich, STILL für die physikalische Bewegungslosigkeit und den zeitlichen Zustand der Beständigkeit.
Die erstarrte Beständigkeit und die verschlossene Nähe sind allzu oft, nicht nur in ländlichen Gebieten, anzutreffen.
Der Wohnhort wird nicht mehr mit Geborgenheit assoziiert, sondern mit Leere und technischer Unbehaglichkeit.
Die Abwesenheit von menschlichen Wesen und das Eigenleben der automatisierten Begrenzungsrahmen hinterlassen
ein groteskes Gefühl.